querbeet schülerinnen-interview liebe minister, wie i digitalisierung? wie wird man schriftsteller? und regeln bildungsministerinnen den medienkon- sum ihrer kinder? das wollten vanessa denzin und louisa lohse, schülerinnen der 9. klasse in itzehoe, von schleswig-holsteins digitalisierungsminister robert habeck und bildungsministerin karin prien wissen. unsere schule hat nun schnelles internet. für wie wichtig halten sie die digitalisierung, herr habeck? die digitalisierung ist in vollem gange. sie be- trifft uns alle – und sorgt für einen tiefgreifen- den wandel in jedem lebensbereich. der digitale wandel kann in vielen bereichen ein qualitativer sprung nach vorn sein, wenn die richtigen wei- chen gestellt werden. deswegen stellt sich mir vor allem diese frage: wie sorgen wir dafür, dass mög- lichst viele menschen zugang zu dieser digitalen welt bekommen und damit umgehen können – mit ihren chancen und risiken? das klügste ist, in der schule damit anzufangen. dazu gehört, dass schulen sich dieser digitalen welt im unterricht öffnen und dass sie den technischen anschluss dafür haben. was sollten kinder und jugendliche bei der digi- talisierung beachten? die digitalisierung birgt neben chancen auch ei- nige risiken in sich: gerade kinder und jugendli- che brauchen begleitung und unterstützung, um die potenziale der medienvielfalt voll ausschöpfen zu können, und um strategien im umgang mit den gefahren zu entwickeln, denen sie dort begegnen. medienkompetenz ist die entscheidende ressour- ce, um souverän mit medien umzugehen und an der digitalen gesellschaft teilzuhaben. deshalb müssen wir konzepte entwickeln, die die digitale kompetenz insbesondere im schulischen bereich nachhaltig stärken. themen wie datensicherheit und der richtige umgang mit sozialen netzwerken sollten dabei im fokus stehen. sie sind ja nicht nur politiker, sondern auch schriftsteller. wie sind sie zur schriftstellerei gekommen? seit 2009 bin ich ja vor allem politiker. ich habe in der schule angefangen zu schreiben, so wie ihr jetzt vielleicht anfangt, journalisten zu werden. ich habe bei unserer schülerzeitung „heulboje“ mitgearbeitet. das hat mir immer spaß gemacht. ich fing dann an, eigene texte zu schreiben, und irgendwann überwand ich die hemmschwelle, diese anderen zu zeigen. es ist ja immer ein biss- chen peinlich, wenn man gedichte schreibt, und dann liest man sie der klasse vor, liest vor, wie sich ein frühlingstag anfühlt, und alle lachen … ich schrieb weiter, auch im studium, es kamen erste buchaufträge und preise. schreiben ist ein fantastischer beruf, wenn man das glück hat, da- mit auch geld zu verdienen, weil man sehr frei ist. für wie wichtig halten sie das kreative schrei- ben an schulen? ich finde es wichtig und gut, wenn man in der schule herausfinden kann, welche interessen man hat – je nach den möglichkeiten der einzel- nen schüler. damit meine ich aber nicht nur das schreiben, sondern auch mathematik, musik, theater spielen oder sport. frau prien, nun zu ihnen. sie sind seit einem halben jahr bildungsministerin – was hat sie bisher am meisten überrascht? von überraschung möchte ich da nicht sprechen, aber ich finde die vielfalt unserer schulen, das engagement von schulleitern, lehrern, schülern sehr besonders, und zwar besonders toll. da ist diese kreativität und die lust daran, schule im- mer besser zu gestalten – und das in einem bun- desland, das nicht so viel geld hat wie andere. ich finde es fantastisch, mit wie viel lust an den schulen daran gearbeitet wird, schülerinnen und schüler mit unterschiedlichen begabungen zu helfen, ihre stärken zu entdecken und dann auch zu fördern. medien und schule vanessa denzin und lou- isa lohse besuchen die 9. klasse der wolfgang- borchert-gemeinschafts- schule in itzehoe. als digitalisierungsminister robert habeck und bildungsministerin karin prien ihre schule an das hochgeschwindigkeits- internet des landes schleswig-holstein anschlossen, interview- ten die nachwuchs-re- porterinnen im rahmen des fachs medienkunde die beiden minister. datareport gibt das ge- spräch, das auch auf der homepage der schule veröffentlicht wird, in auszügen wieder. www.wbs-itzehoe.de 32