Magazin RESONANZ 09|2020

DD II EE RR EE DD AA KK TT II OO NN BB EE GG RR ÜÜ ßß TT SS II EE ZZ UU MM AA KK TT UU EE LL LL EE NN HH EE FF TT DIE WILDEN 1920ER JAHRE IM KUNSTHAUS ZÜRIC H Mit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts beschäftigt sich die Themenausstellung "Schall und Rauch. Die wilden Zwanziger", die bis 11. Oktober im Kunsthaus Zürich zu sehen ist. Die Schau zeigt das brei- te Spektrum künstlerischer Aktivität damaliger Zeit. Warwara Stepanowa: "Ohne Titel", 1929/1930, Collage (Zeitungspapier) auf Papier, Privatbesitz, Zürich. Die 1920er-Jahre waren ein Jahrzehnt der Aufbrüche und Rückfälle. In keinem Moment des 20. Jahrhunderts war die Sehnsucht der Menschen nach Neuerungen so gross wie damals. In den schnell wachsenden Metropolen setzte mit der Expansion der Technik, der rasanten Industrialisierung und der Massenproduktion eine allgemeine Beschleunigung ein. Die von ungeheurem Tempo begleitete Dynamik widerspiegelte sich auch in der Kunst und in der Gesellschaft. Damals entstanden Stile in Architektur und Design, die noch im 21. Jahrhundert richtungs- weisend sind. Und Gabrielle (Coco) Chanel revolutionierte die Mode der Frauen. Ikonen der Moderne wie Chanels "Kleines Schwarzes", die "Bubi-Kopf"- Frisur oder Margarete Schütte-Lihotzkys Frankfurter Küche sind in jenem Jahrzehnt entstanden, wirken aber geradezu zeitlos zeit- genössisch. Mit Fokus auf Berlin, Paris, Wien und Zürich berücksich- tigt die Schau des Züricher Kunsthauses alle dazumal gängigen Medien wie Malerei, Skulptur, Zeichnung, Fotografie, Film und Collage, Design und Mode. Anschliessend wird die Ausstellung im Guggenheim Museum Bilbao (Spanien) Station machen. Ausstellungsansicht: Damals erfand Coco Chanel das Kleine Schwarze. I Bildquelle: © Franca Candrian, Kunsthaus Zürich Impressum Herausgeber: Rothenburger Str. 183 90439 Nürnberg Tel. 0911 / 80 134 51 presse@ resonanz-medien.de www.resonanz-info.de InterKultur Wissensmagazin in der Metropolregion Nürnberg. Kostenlose Verteilung (außer Sonderhefte). Versand ins Ausland auf Anfrage. Verantwortlich in der Redaktion: Dipl. Journalistin Olga Sinzev Layouter: Ali Vasikhov Redaktionelle Mitarbeit: Dorothea Schmeissner-Lösch Ekaterina Kudrjavtseva PLAUSES magazin: Temir Vasihov Die Beiträge sind urheberrechtlich geschützt, deren Verwendung bedarf der Genehmigung. Die Beiträge der Autoren geben nicht unbe- dingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Fotos, Artikel etc. kann keine Haftung übernommen wer- den. Keine Haftung für Aktualität und Vollständig- keit, bzw. für evtl. Druck- fehler. Das Geltendmachen von Ansprüchen jeglicher Art ist ausgeschlossen. Die Urheberrechte der von Resonanz konzipierten Anzeigen liegen beim Ver- lag. Für inhaltliche Aussa- gen der Anzeigen überneh- men wir keine Haftung. MASK Zentrum Sprachschule ïðîâîäèò ïîñòîÿííûé íàáîð íà êóðñû íåìåöêîãî ÿçûêà Sprachkurse Deutsch als Fremdsprache Niveaustufen: A1, A2, B1, B2, C1 Kurse (gefördert durch das BAMF) • Integrationskurse A1-B1 • Allgemein- und Prüfungsvorbereitungskurse B2-C1 • Deutsch für Gesundheits- und Pflegeberufe B2-C1 • Berufsbezogene Deutschkurse für Akademische Heilberufe und im Berufsfeld Einzelhandel • Deutsch C1 Hochschule u.a. Berufsbezogene Deutschkurse im Spezialmodul "Akademische Heilberufe" für Pharmazie, Zahn- und Humanmedizin Niveauziel: C1 Voraussetzungen: • abgeschlossenes Studium der Humanmedizin, der Zahnmedizin oder der Pharmazie im Heimatland • Zeugnis (keine Teilnahme- bescheinigung) über allgemeinsprachliche / fachspezifische Deutsch kenntnisse auf Sprach- niveau B2 • angestrebte Tätigkeit als Ärztin/Arzt, Zahnärztin / Zahnarzt, Apothekerin/Apotheker • angestrebte Antragsstellung auf Approbationserteilung im Zuge der Berufsanerkennung Kursinhalt: 600 UStd. Vermittlung allgemein- und fachsprachlicher Kompetenzen im medizinischen, zahnmedizinischen bzw. pharmazeutischen Kontext, v.a. in den Bereichen Exper- te-Patienten-Kommunikation, Kommunikation im Team sowie Dokumentation. *Mögliche Nutzung der Firmenwagen für z.B. Praktika/Hospitation Intensive Prüfungsvorbereitung für die in Bayern vorgeschriebene Fachsprachprüfung Kursort: Allersberger Str. 45 / 1. OG, 90461 Nürnberg Telefon: 0911 / 21718250 U1, U2, U3 (Hauptbhf.) Prüfungen: telc Deutsch A1, A2, B1, B2, C1 Rothenburger Str. 245245 / 3.OG, 90439 Nürnberg 90439 Nürnberg Rothenburger Str. Telefon: 0911 /1209866 U3 (Gustav-Adolf-Straße) info@maskzentrum.de www.maskzentrum.de https://www.facebook.com/maskzentrum/ Täglich aktuelle Berichte mit regionalem Bezug unter resonanz-info.de 3

MASK Zentrum Sprachschule ïðîâîäèò ïîñòîÿííûé íàáîð íà êóðñû íåìåöêîãî ÿçûêà Sprachkurse Deutsch als Fremdsprache Niveaustufen: A1, A2, B1, B2, C1 Kurse (gefördert durch das BAMF) • Integrationskurse A1-B1 • Allgemein- und Prüfungsvorbereitungskurse B2-C1 • Deutsch für Gesundheits- und Pflegeberufe B2-C1 • Berufsbezogene Deutschkurse für Human- und Zahnmedizin, Pharmazie und Gesundheitsberufe • Deutsch C1 Hochschule u.a. Berufsbezogene Deutschkurse im Spezialmodul "Nichtakademische Gesundheitsberufe" • für Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkranken- und Altenpflege • für Entbindungspflege (Hebamme) • für Physiotherapie Niveauziel: B2 Voraussetzungen: • abgeschlossene Ausbildung der Kranken-, Altenpflege, Kinderkrankenpflege, Enbindungspflege oder Physiotherapie im Heimatland • Zeugnis (keine Teilnahmebescheinigung) über allgemeinsprachliche / fachspezifische Deutschkenntnisse auf Sprachniveau B1 • angestrebte Antragstellung auf Anerkennung der Gleichwertigkeit des Berufsabschlusses • angestrebte Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Kinderkrankenpfleger/in, Entbindungspfleger/in, Physiotherapeut/in oder • aktuelle Tätigkeit als Pflegehelfer/in bzw. Assistenz in einem Gesundheitsberuf Kursinhalt: 600 UStd. Vermittlung allgemein- und fachsprachlicher Kompetenzen in pflegerischen bzw. therapeutischen Gesund- heitsfachberufen, z.B. zu Themen wie Aufnahmegespräche, Kommunikation mit Patienten, Angehörigen und anderem medizinisch-pflegerischem und therapeutischem Personal, Pflegetechniken, Instruktionen oder Dokumentation. *Mögliche Nutzung der Firmenwagen für z.B. Praktika/Hospitation Kursabschluss: Prüfung telc Deutsch B1-B2 Pflege telc Deutsch B1-B2 Pflege Prüfungen: telc Deutsch A1, A2, B1, B2, B1-B2 Pflege, C1, C1 Hochschule Rothenburger Str. 245245 / 3.OG, 90439 Nürnberg 90439 Nürnberg Rothenburger Str. Telefon: 0911 /1209866 U3 (Gustav-Adolf-Straße) info@maskzentrum.de www.maskzentrum.de https://www.facebook.com/maskzentrum/ Täglich aktuelle Berichte mit regionalem Bezug unter resonanz-info.de MM EE TT RR OO PP OO LL RR EE GG II OO NN NN ÜÜ RR NN BB EE RR GG UNIVERSITÄT NÜRNBERG STARTET FRÜHER NÜRNBERG - Die Technische Universität Nürnberg (TUN) startet früher als bisher geplant: Schon im kommenden Jahr soll der Lehr- betrieb beginnen - und zwar online. Die neue Universität soll zum 1. Januar 2021 "formell errichtet werden" und zum Wintersemester 2023/2024 das erste Master-Pro- gramm anbieten, gab das bayeri- sche Kabinett bekannt. Mit der Berufung der ersten Professuren startet zudem auch der Technolo- gietransfer Wissenschaft-Wirt- schaft in den nächsten Jahren. Die Uni entsteht im neuen Stadt- quartier Lichtenreuth an der Brun- ecker Straße im Süden Nürnbergs. Ursprünglich war der Studienbe- ginn für 2025 geplant. Träger der TUN ist der Freistaat Bayern. Das Uni-Gelände in Lichtenreuth: Das Gelände der künftigen Uni ist im südli- chen Drittel des neuen Stadtquartiers geplant. Rund 37 Hektar Fläche sind dafür vorgesehen. Bildquelle: Arealis Real Estate Service GmbH Nach Angaben der Staatsregierung wird die TUN die zehnte staatliche Universität in Bayern. WIE KOMMUNEN IHRE BILDUNGSLANDSCHAFT STEUERN Wie gelingt es heute, Bildungsangebote vor Ort zielgerichtet zu gestalten? In der neuen Broschüre der Transferagentur Bayern mit dem Titel "Gewusst wie! Datenbasierte Bildungssteuerung in bayerischen Kommunen" stellen zwölf Landkreise und kreis- freie Städte Beispiele aus der Praxis vor. Auch Gemeinden aus der Metropolregion Nürnberg sind dabei. Vorstellung der Publikation "Gewusst wie! Datenbasierte Bildungssteuerung in bayerischen Kommunen" mit Vertretern aus beteiligten Kommunen (v.l.n.r.), Brigitte Keyser, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Kultur und Sport des Landkrei- ses Coburg, Dr. Matthias Pfeufer, Leiter des Bildungsbüros der Stadt Bamberg, Dr. Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg, Martina Schuster, Bildungsbüro Stadt Nürnberg sowie Florian Neumann, Leiter des Regionalbüros Nord der Transferagentur Bayern. I Bildquelle: Rudi Ott Ein Ansatz kommt aus der Stadt Bamberg: Dort wurden die Familien in den einzelnen Stadtteilen zur Nutzung der vielfältigen Bildungsangebo- te und zu ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt. Mit diesem Wissen werden nun konkrete neue Angebote konzipiert, etwa bei Planungsprozessen für Jugendhilfe und Kitas oder bei der Gestaltung einzelner Stadtteilzentren. Weitere Beispiele aus der Metropolregion sind: Nürnberg mit dem Programm "Deutschspracherwerb für Neuzu- gewanderte", der Landkreis Bamberg mit einer Digitalisierungsmesse für Schulen, Fürth mit einem Projekt zur Unterstützung von Schulver- weigerern und Erlangen mit einem Teilbericht zur Erwachsenenbildung. Die Publikation liegt in digitaler Version unter www.transferagentur- bayern.de zum kostenlosrn Download vor und kann beim Regionalbüro Nord auch als Printausgabe bestellt werden. 4 www.resonanz-info.de

BB KK DD RR aa kk tt uu ee ll ll INFOBLATT DES BAYERISCHEN KULTURZENTRUMS DER DEUTSCHEN AUS RUSSLAND Das Bayerische Kulturzentrum der Deutschen aus Russland (BKDR) fungiert als Veranstaltungsort, Begegnungsstätte, Anlaufstelle für die Deutschen aus Russland in Bayern und ist ein Ort für den Dialog zwischen den Deutschen aus Russland und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Anschrift: Sandstr. 20 A, 90443 Nürnberg I E-Mail: kontakt@bkdr.de I www.bkdr.de Mithilfe der neukonzipierten Stadtführung des BKDR begeben Sie sich auf eine span- nende Reise auf der Suche nach den russlanddeutschen Spuren in Nürnberg. Die Gruppenstärke liegt zwischen 15 und 20 Personen, die Führungen erfolgen in Deutsch. Eine Teilnahme ist nur möglich mit einer verbindlichen Anmeldung per Telefon unter der 0911 89219599 oder per Mail an kontakt@bkdr.de . Abonnieren Sie einfach unseren YouTube-Kanal, um sich Videos von bereits durchgeführten Veranstaltungen und Bildungsreisen anzuschauen unter: Außerdem würden wir uns sehr darüber freu- en, wenn Sie unsere Facebookseite liken unter: oder uns bei Odnoklass- niki als Freund hinzu- fügen: Folgen Sie uns auf allen Plattformen, um noch schneller und besser informiert zu sein! INTERNATIONALER FOTOWETTBEWERB: „S T U M M E Z E I T Z E U G E N “ – RUSSLANDDEUTSCHE ARCHITEKTUR IM ZEITRAFFER Der Fotowettbewerb wird vom BKDR durchgeführt. Eine Teilnahme durch Ein- sendungen kann im Zeit- raum von Mai bis Oktober 2020 erfolgen. Insgesamt gibt es drei vorgegebene Themen für Fotomotive: 1. Ehemalige russlanddeutsche Siedlungen in den Ländern Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgi- stan, Moldau, Russland, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan und Weiß- russland. 2. Städtische deutsche Archi- tektur, einschließlich Wohn- häuser, Verwaltungs- und Betriebsgebäude wie Fabriken, Mühlen, Handelshäuser, Kran- kenhäuser, Apotheken etc. 3. Kirchen der Russlanddeut- schen. Mehr Infos dazu unter: http://bkdr.de/internationaler-fotowettbewerb-stumme-zeitzeugen-russlanddeutsche-architektur-im-zeitraffer/ 5 Neuer virtueller Rundgang des BKDR: Museum der GULAG-Geschichte (Moskau) In mehr als 20 Jahren der Existenz des GULAGs haben etwa zwanzig Millionen Menschen Kolonien, Gefängnisse und Lager durchquert - jeder Zehnte ist für immer im GULAG geblieben. Das Wort "Gulag", das ursprünglich für "Generaldirektion der Lager" stand, wurde zu einem finsteren Symbol für Gesetzlosig- keit, Zwangsarbeit und Entrechtung der Menschen. Die Aufgabe des Museums, das 2001 gegründet wurde, besteht darin, das historische Gedächtnis zu bewahren und sich im Hinblick auf die Zukunft mit der Vergangenheit auseinan- derzusetzen. Das Museum bietet zahlreiche Ausstellungs- stücke, die den Russlanddeutschen gewidmet sind. Zum virtuellen Rundgang gelangen Sie unter: http://bkdr.de/VRundgang/GulagMuseum/

RR EE GG II OO NN && LL OO KK AA LL EE SS EIN LEBENDIGES DENKMAL FÜR EMTMANNSBERG Auch 2020 wurde die Denkmalschutzmedaille an Persönlichkeiten und Insti- tutionen in ganz Bayern verliehen, die sich in herausragender Weise für die Denkmalpflege engagiert haben. Insgesamt 26 Medaillen wurden dieses Jahr überreicht. Eine der Auszeichnungen ging an die Gemeinde Emtmannsberg im Landkreis Bayreuth für die Sanierung ihres Schlosses. Ausbau von Nürnberger Dokumentationszentrum beginnt Aufgrund gestiegener Besucherzahlen wird das Dokumentationszentrum Reichs- parteitagsgela¨ nde in Nu¨ rnberg ab September 2020 vom sta¨ dtischen Hoch- bauamt ausgebaut. Die Kosten hierfu¨ r betragen rund 16,8 Millionen Euro. Bis auf eine kurze Schließzeit zwischen Anfang Januar und Mitte Februar 2021 ist das Dokumentationszentrum weiterhin fu¨ r Besucherinnen und Besucher geo¨ ffnet. Denkmalschutzmedaille 2020 für die Gemeinde Emtmannsberg für Schloss Emtmannsberg im Land- kreis Bayreuth - Kunstminister Bernd Sibler überreichte die Auszeichnung. I Bildquelle: © StMWK Die Gemeinde Emtmannsberg hatte das fast 50 Jahre leer stehende Gebäude aus dem 17. Jahrhundert gekauft und etwa drei Jahre lang von Grund auf saniert. Bei der Wiederbelebung des Schlosses wurde großer Wert darauf gelegt, so viel Bausubstanz wie möglich zu erhalten - etwa die mehr als 300 Jahre alten Fenster. Die Sanierung hat rund vier Millionen Euro gekostet. Nun ist das das in leuchtendem Weiß und Rot erstrahlende Schloss seit Mai vergangenen Jahres für die Öffentlichkeit zugänglich. Es hat sich zu einem leben- digen Zentrum mitten im Dorfkern ent- wickelt. Im neuen Bürgerzentrum gibt es einen Raum für die Volkshochschule, einen Dorfladen, das Sitzungszimmer des Gemeinderates, das Büro des Bürgermeisters und eine Gaststätte. UNI REGENSBURG ERFORSCHT URSPRUNG DES UNIVERSUMS MIT FUJITSU SUPERCOMPUTER Mithilfe des neuen Fujitsu Supercom- puters Prime-HPC FX700 wollen die Wissenschaftler der Universität Regensburg den Ursprung des Uni- versums sichtbar machen. Der neue Super-PC nutzt die gleiche Prozessorarchitektur wie der Super- computer Fugaku, den Fujitsu gemein- sam mit dem renommierten Riken Center for Computational Science in Kobe, Japan entwickelt hat. Der Einsatz des neuen Rechners in Regensburg ist das aktuellste Ergebnis einer langen Zusammenarbeit der Universität mit Fujitsu insbesondere beim High Perfor- mance Computing. Bereits im Jahr 2016 machten sich die Universitäten 6 Prof Christoph Lehnere (links) und Prof. Tilo Wettig von der Uni Regensburg Bildquelle: Fujitsu/Uni Regensburg Regensburg und Wuppertal die Vorteile des Supercomputings zu eigen und instal- lierten den von Fujitsu gelieferten QPACE3 Supercomputer im Jülich Super- computing Centre (JSC). da sich notwendig, Der Ausbau des Dokumentationszentrums wurde die Besucherzahlen von ja¨ hrlich urspru¨ nglich 100.000 Personen auf zuletzt 310.000 erho¨ ht haben. Daher werden nun im Zuge der Baumaßnahmen die Ausstellungsfla¨ chen erweitert, ein neuer Saal fu¨ r Vortra¨ ge und Seminare installiert sowie ein neuer Standort fu¨ r die Gastronomie geschaffen. Außerdem wird die Besucherfu¨ hrung ver- bessert, das heißt es entsteht mehr Platz fu¨ r Besuchergruppen, es werden neue Besuchertoiletten eingebaut und die Barrie- refreiheit verbessert. Die Dauerausstellung ist noch bis Jahresende 2020 geo¨ ffnet. Nach einer kurzen Schließ- zeit wird es ab Mitte Februar 2021 fu¨ r mindestens zwei Jahre eine neu gestaltete Interimsausstellung in einem abgetrennten Bereich geben. Das heißt, fu¨ r die gesamte Bauzeit ist ein Bildungsangebot fu¨ r die vielen Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland sichergestellt. Außerdem ist fu¨ r die Zeit der Baumaßnahme der Bereich um das Dokumentationszentrum weiterhin fu¨ r Besucherinnen und Besucher erreichbar, auch der Serenadenhof beziehungsweise der Konzertsaal der Nu¨ rnberger Symphoni- ker ist nach wie vor mit dem Pkw zu errei- chen. Die Baumaßnahme wird bis Anfang 2023 abgeschlossen, anschließend wird die neue Dauerausstellung eingebaut. Eine Wieder- ero¨ ffnung des Hauses ist somit in der zweiten Jahresha¨ lfte 2023 vorgesehen. Die Fo¨ rderung der Ausbaumaßnahme setzt sich aus sieben Millionen Euro vom Bund im Rahmen des Fo¨ rderprogramms "Nationale Projekte des Sta¨dtebaus", drei Millionen Euro vom Land und eine Million Euro aus der Sta¨ dtebaufo¨ rderung zusammen. www.resonanz-info.de

MM EE NN SS CC HH EE NN I LL ÄÄ NN DD EE RR I KK UU LL TT UU RR WW EE LL TT EE NN MARIA ROMANOWA: DIE RUSSISCHEN WURZELN AUF DER BLUMENINSEL MAINAU Von Olga Sinzev R I T T E R, G R A F E N, E D E L L E U T E - D I E M A I N A U I M WA N D E L D E R Z E I T Graf Lennart Bernadotte mit seiner Mutter Maria Romanowa Seine wunderschöne Insel nannte Graf Lennart Bernadotte gerne das "Blumen- schiff". Und tatsächlich hat die Mainau eine recht bewegte Geschichte. Mainau I Bildquelle: © Insel Mainau/Peter Allgaier Seit dem 8. Jahrhundert gehörte das Kleinod am Bodensee zum Insel-Kloster Reichenau, im 13. Jahrhundert wurde die Mainau an den Deutschen Orden ver- schenkt. Im 19. Jahrhundert ließ der badische Großherzog Friedrich I., der 1853 die Insel erwarb, hier eine geometrische Parkanlage anlegen und seltene exotische Pflanzen und Bäume pflanzen. Anlässlich der Geburt seiner Tochter Viktoria, der späteren Königin von Schweden, pflanzte der Großherzog im Jahre 1862 eine einhei- mische Linde, die auch heute noch wächst. Nun es gibt sogar Spuren aus der Zaren- familie Romanow auf dem "blühenden Schiff" im Bodensee. Denn die Wurzel des Grafen Lennart Bernadotte (1909-2004), der aus der Insel Mainau ein Blumenpara- dies gemacht hatte, liegen nicht nur in Schweden und Deutschland: Der russische Zar Alexander II. war sein Urgroßvater mütterlicherseits. Romanows Spuren auf der Mainau Insel Mainau um 1820 Bildquelle: Rosengarten-Museum, Konstanz Maria Romanowa, die Mutter von Lennart Bernadotte, wurde im April 1890 als erstes Kind des Großherzogs Pawel Romanow (1860-1919) und seiner Ehefrau, Prinzessin Alexandra (1870- 1891) geboren. Eine vergoldete Kutsche brachte die kleine Großherzogin zur Taufe in der Winterpalast, die Hauptresidenz der russischen Zaren in St. Petersburg. Wie ihre Großmutter (väterlicherseits) wurde sie Maria genannt. Sie war eineinhalb Jahre alt, als ihre Mutter bei der Geburt von Maria's jünge- rem Bruder Dmitri starb. Nachdem Pawel Romanow ohne Zustimmung der Zaren- familie 1902 erneut heiratete, löste er einen Skandal am russischen Hof aus. Der Großherzog wurde von allen seiner Ränge enthoben und ins Ausland verbannt. Zwölf Jahre hat es gedauert, bis Maria's Vater 1914 mit seiner neuen Familie zurück nach Russland durfte. Maria und ihr Bruder Dmitri wuchsen in der Familie ihres Onkels, des Großfür- sten Sergei Romanow (der Bruder von Zar Nikolaus II.) und seiner Frau, Prinzessin Elisabeth von Hessen-Darmstadt (die Schwester der Zarin Alexandra Fedo- rowna). Das großherzogliche Paar hatte Porträt von Maria Romanowa Im Februar 1905 fiel Sergei Romanow einem Bombenattentat zum Opfer. Um die beiden Neffen, die inzwischen fast erwachsen waren, kümmerte sich weiterhin die verwitwete Großfürstin, die Tante Ella. Nach einem Trauerjahr entschied sie sich, ihr Leben den Leiden- den und Armen zu widmen. Wie es beim russischen Hochadel üblich war, sollte der 15-jährige Dmitri eine Kavallerieschule besuchen - und für die 16-jährige Maria wurde der zukünftige Ehemann gefun- den. Natürlich ein Prinz. Maria kannte den schwedischen Kronprinzen nur wenige Stunden und wollte die Hochzeit am liebsten verhindern. Vergeblich. Zwei Jahre später, im Mai 1908 fand in Zarskoje Selo die 'strategisch kluge' Hoch- zeit von Großherzogin Maria Romanowa und Prinz Wilhelm von Schweden statt. Es war übrigens die letzte Hochzeit im Romanow-Zarenhaus. >> Fortsetzung S. 8 7 Großherzog Pawel Romanow mit Dmitri im Arm, Sergei Romanow und seine Frau Elisabeth Fedorowna (Prinzessin Elisabeth von Hessen-Darmstadt) mit Maria. keine eigenen Kinder. Die Romanow- Geschwister erhielten eine klassische Erziehung, die für Abkömmlinge des Hochadels vorgesehen war.

TT II TT EE LL TT HH EE MM AA >> Fortsetzung von S. 7 // Romanows Spuren auf der Mainau Hochzeitsbild, 1908 Maria und Wilhelm mit Sohn Lennart, 1911 Das Diamantdiadem von Katharina der Großen schimmerte auf Marias Kopf und Ohrringe baumelten an ihren Ohren. "Die Diamanten waren so schwer, dass ich die Ohrringe abnahm und an den Rand des Champagnerglases hängte. Der Kaiser Nikolaus II., mein Brautführer (ïîñàæåí- íûé îòåö), lachte aufrichtig und machte sich über mich lustig", schrieb Maria später in ihren Memoiren. Das junge Ehepaar ging nach Stockholm, wo Maria eine schwedische Prinzessin werden sollte. Aus der Ehe, die allen Berichten zufolge anfangs glücklich ver- lief, ging der Sohn Lennart Bernadotte hervor. Prinz Wilhelm von Schweden und seine Frau Großherzogin Maria Romanowa, 1908 Doch die Interessen der beiden Dyna- stien konnten die Ehe nicht besiegeln. Ihre "erste Integration" im neuen Land fiel Maria sehr schwer. Auch wenn sie mit guten Erfolg eine Ausbildung bei der Stockholmer Kunstgewerbeschule absol- vierte. Das ornamentale Zeichnen war Maria's Lieblingsfach. Und mit Wilhelm hatte sie keine gemeinsamen Interesen. Vor allem durch die vielen Einschränkun- gen am schwedischen Hof wurde ihr das Leben in Schweden unerträglich. Nach fünf Jahren verließ Maria ihren schwedischen Mann - ein Skandal. Als sie zurück nach Russland kam, blieb den Zaren Nikolaus II. nichts übrig, als die Großherzogin Maria Romanowa mit ihrem Sohn Lennart, ihrer Großmutter Königin Olga von Griechenland (rechts) und Urgroß- mutter Großherzogin Alexandra Iosifovna von Russland (links) im Jahr 1909. 8 Scheidung der jungen Herzogenfamilie durch ein persönliches Dekret zu bestä- tigen. Das Sorgerecht für den Sohn Lennart blieb beim Vater: Der kleine Kron- prinz 'gehörte' offi- ziell dem schwedi- schen Königshaus. Nach der Scheidung seiner Eltern wuchs er bei seiner Groß- mutter, Königin Victoria im Stockholmer Schloss mit strengem Hofprotokol auf. Prinz Lennart Bernadotte, 1921 Seine Mutter sah Lennart in den Jahren danach nur selten. Bis zu seinem 18. Geburtstag waren es drei Treffen, die jedes Mal monatelang vom Königs- haus vorbereitet wurden. Ihren Ex-Mann Wilhelm fraf Maria wieder erst 1949. Fast zufälig - auf der Mainau, im Blümenreich ihres Sones. Als Erwachsener verzichte- te der 22-jährige Lennart Bernadotte auf die Thronfolge an der schwedischen Krone, um seine Freundin, die drei Jahre jüngere Fabrikantentochter Karin Nissvandt zu heiraten. Zur Hochzeit bekam er 1932 die Bodensee-Insel Mainau geschenkt, die zu diesem Zeitpunkt verwildert und "einem Urwald gleichend" war. Lennarts Urgroßmutter, Friedrichs Witwe Luise, beließ nach dem Tod ihres Mannes alles im selben Zustand. >> Fortsetzung S. 9 www.resonanz-info.de

MM EE NN SS CC HH EE NN I LL ÄÄ NN DD EE RR I KK UU LL TT UU RR WW EE LL TT EE NN >> Fortsetzung von S. 8 // Romanows Spuren auf der Mainau Kunstmedaille und Denkmal auf der Mainau Lennart Bernadotte holte die 45 Hektar große Insel aus dem Dornröschenschlaf und machte sie zu einem Blütenwunder. Dann öffnete er die Mainau für das Publikum aus aller Welt. Daneben hat sich der Begründer der heutigen Blümeninsel bereits in jungen Jahren einen großen Namen als Naturfotograf und Dokumen- tarfilmer gemacht. Mit der Dokumenta- tion Kon-Tiki gewann er 1952 sogar einen Oscar. 1951 wurde Lennart Bernadotte wieder in den Adelsstand erhoben, eine Tante verlieh ihm den Titel Graf von Wisborg. Der Erste Weltkrieg und die Oktoberrevolution Aber zurück in die 20er Jahre. Das Leben Maria's verlief damals ganz weit weg von Königshöfen und Zarenpalästen. Das Jahr 1914. Erster Weltkrieg. Nach einer kurzen Ausbildung als Krankenschwester ging Romanowa an die Front, wo sie später ein Militärkrankenhaus leitete. Einfluss auf die Familie von Zar Nikolaus II. gewann, ermordet wurde. Rasputin war ein Wanderprediger und besaß einen damals unerklärlichen Einfluss auf den Zarensohn und dessen lebensgefährli- che Blutungen (infolge einer angebore- nen Blutkrankheit). Maria merkte, dass die Nachricht über Rasputinin in den Provinzen mit Freude aufgenommen wurde. Als sie jedoch das Gerücht erreichte, dass der "Lieblingsneffe der Zarenfamilie", ihr Bruder Dmitri an dem Attentat beteiligt war, reiste sie sofort nach Petersburg. Dmiti wurde in ein Regi- ment an der persischen Grenze versetzt. Nun begünstigten die Ereignisse nach der Ermordung Rasputins den Sturz des Zaren. Der Aufstand im Februar 1917 danach stürzte in weniger als drei Mona- ten Nikolaus II. Ein Wendepunkt der Weltgeschichte. Paris. Stickerei-Atelier Kitmir Durch die Oktoberrevolution ins Exil gezwungen, gelangte Maria Romanowa 1920 nach Paris. Noch in Bukarest erfuhr sie, dass ihr Vater in St. Petersburg von Revolutionären hingerichtet wurde. In der 'Hauptstadt der Mode' hatte Romanowa Coco Chanel kennengelernt, während zwischen der erfolgreichen Französin und Dmitri, der inzwischen Gabrielle Chanel im französischen Biarritz, mit dem Großfürsten Dmitri Pawlowitsch, 1924 I Collection Chanel © DR e r u t u o C e t u a H L E N A H C r e d s k o o L s e n e f r u w t n E i - i d a r t r e n e t i i m 2 2 9 1 r e m m o S - r h a j h ü r F n o i t k e l l o K . r i m t i K n o v i e r e k c i t S n e h c s i s s u r n e l l e n o i t auch in Paris lebte, eine kurze Liebesge- schichte sich entwickelte. Die Begründe- rin des Mode-Imperiums nannte Dmitri Romanow "Mein russischer Prinz" und zu diesem Zeitpunkt tauchten in Chanels Werken auch die russischen Motive auf: Stiefel, Hüte, Kittel, Rubaschka. Beinahe zum Schnäppchenpreis verkauf- te Maria in Paris ihre restlichen luxuriö- sen Schmuckstücke und kaufte drei Stick- maschinen, um 1921 ein Stickerei-Atelier zu gründen, wo sie mit zwei Stickerinnen bestickte Modestoffe für das Haus Coco Chanel fertigte. Dabei wollte sie die Stickereitechniken, die sie noch in ihrer Heimat erlernt hatte, als Weg zur Unab- hängigkeit nutzen. Ihre kleine Firma nannte sie "Kitmir". Schon bald konnte Romanowa die Sticke- reifirma ausbauen und stellte weitere arbeitslose Exilrussinen ein. Schnell wurde Maria's "Kitmir" zur einer erfolg- reichen Marke. >> Fortsetzung S. 10 Maria Romanowa in Pskow, 1914 Im Dezember 1916 erfuhr sie, dass Grigori Rasputin, der einen bedeutenden Abendkleid, bestickt von Kitmir I Stickerei-Fragmente a v o s u t u B a y l i a N : n o i t a r t s u l l I 9

MM EE NN SS CC HH EE NN I LL ÄÄ NN DD EE RR I KK UU LL TT UU RR WW EE LL TT EE NN >> Fortsetzung von S. 9 // Romanows Spuren auf der Mainau Für Maria’s wichtigste Kundin Chanel war es aber sehr wichtig, dass die bestickten Blusen sowie alle traditionelle russische Stickereien von "Kitmir" nur exklusiv angeboten werden. Als Romanowa begann, auch andere Modeschöpfer wie Jean Patou mit ihrer Stickware zu beliefern, kündigte Chanel sämtliche Geschäftsbeziehungen zu ihr. Maria vertraute auf ihre Kreativität und auf ihren Namen: Der Erfolg gab ihr zunächst recht. Aber als in der Modewelt das Interesse an russischen Stickereien langsam sank, wurde der Aufstieg von "Kitmir" gebremst. Selbstkritisch erklärte Maria später in ihren Memoiren, dass "ihre völlige Unkenntnis betriebswirtschaftlicher Prinzipien" letztlich zum Niedergang ihrer Firma geführt hat. Die "Neue Welt" & Die Jahre danach Als "Kitimir" von der französischen Firma "Fitel et Irel" verschluckt wurde, verließ 1930 Maria Romanowa Paris und zog nach New York. Dort veröffentlichte sie ihre Memoiren, die ein großer Erfolg waren, und arbeitete als Journalistin. Nach zwölf In Amerika Maria und Wilhelm bei der Hochzeit ihrer Enkelin, Tochter von Lennarts, 1949 Z N A N O S E R © : e l l e u q r e d l i B Jahren in Amerika ließ sich Romanowa 1942 in Buenos Aires (Argentinien) nieder, wo sie als Puppenmalerin und Zeichnerin für Trickfilmfiguren sowie als Fotografin und Schriftstellerin für eine argentinische Zeitung tätig war. In Argentinien wurde Maria Romanowa oft von ihrem Sohn Lennart Bernadotte, der sich auch als freiberuflicher Fotograf betätigte, besucht. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Maria nach Europa zurück und wohnte zunächst in München. Die letzten Lebensjahre hatte sie bei ihrem Sohn und seiner Familie auf der Insel Mainau verbracht. Hier wurde sie 1958 in der Schlosskapelle neben ihrem Bruder, Großfürst Dmitri, bestattet. 2020 jährte sich ihre Geburtstag zum 130. Mal. * * * 1972 sorgte der Mainau-Graf Lennart Bernadotte erneut für Schlagzeiten. Von Karin inzwischen geschieden, heiratete er Sonja Haunz. Die Braut war 35 Jahre jünger und die Tochter des Gutsverwalters. Als Graf Lennart älter wurde, managte sie ab 1981 das Unternehmen und führte seine Projekte fort. Mit ihr hatte Lennart Bernadotte weitere fünf Kinder: die heutige Mainau-Generation. << Schlosskirche Mainau. Maria Romanowa wurde in einem Seitenaltar der Schloss- kirche in Mainau neben ihrem Bruder Großherzog Dmitri beigesetzt. 10 www.resonanz-info.de

In Kooperation mit ‘Jugend Bildung bilingual’ e.V. FRANKENS UNTERIRDISCHE WUNDERWELT Die Teufelshöhle ist die größte der ca. 1000 fränkischen Tropf- steinhöhlen. Dass die Fränkische Schweiz unterirdisch wie ein "Schweizer Käse" durchlöchert ist, hängt mit den kalkhaltigen Böden der Region zusammen. Damit hat die Region tatsächlich auch die höchste Höh- lendichte weltweit. Das Naturdenkmal Teufelshöhle Pottenstein Leuchtende Steine in einer geheimnisvollen und verzauberten Unterwelt - mehr als 1000 kleine und große Tropfsteinhöhlen gibt es in der Fränkischen Schweiz. Sie sind im Laufe der Jahrhunderte entstan- den. Eine davon haben wir vor kurzem besucht: Die Teufelshöhle Pottenstein. Faszinierend sind dort nicht nur mystische Höhlenwelten, sondern auch majestische Felsenformationen oben auf der Erde. Wie entsteht eigentlich eine Tropfsteinhöhle? In den Höhlen wachsen unterschiedlich geformte Gebilde - die Tropf- steine. Sie heißen so, da kleine Wassertropfen für die Bildung der großen Steine verantwortlich sind. Die einen hängen von der Decke aus und heißen Stalaktiten, die anderen wachsen vom Boden aus und heißen Stalagmiten. Oft haben faszinierende Tropfsteine die Form von Geistern oder Fabelwesen. Eine Tropfsteinform, die sich aus einem Stalaktiten und einem Stalagmiten gebildet hat, nennt man Stalagnat. Je nachdem müssen 1000 oder 10.000 Jahre vergehen, bis ein Stalaktit 50 Zentimeter lang gewachsen ist. Die relativ jungen Steine sind also etwa zehn bis fünfzehn Tausend Jahre alt. Z N A N O S E R : e l l e u q r e d l i B Hier geht es zum Video "Pottenstein's unterirdische Wunderwelt" auf unserem YouTube-Kanal >> https://www.youtube.com/watch?v=EjrL6vhiywE Übrigens: Der eindrucksvollste unter den ehemaligen Höhlen-Bewohnern in der Fränkischen Schweiz war der inzwischen ausgestorbene Höhlen- bär, der sich vermutlich nicht nur im Winter in Höhlen aufhielt. Auch heute bleibt in der Teufelshöhle die Tempe- ratur von neun Grad konstant im Sommer wie im Winter. ... Schon gewusst? Der größte Tropfstein Deutschlands (ca. 6 Meter großer Stalagmit)befindet sich in der Maximiliansgrotte in der Nähe von Nürnberg und heißt "Eisberg". Der weltweit größte Tropfstein nennt sich "The Giant". Dieser "Riese" ist ca. 12 Meter hoch und befindet sich in der Carlsbad Cavern in New Mexico / USA. 11 Bildquelle: Tourismusbüro Pottenstein

P L A U S U S I I n t e r n a t i o n a l e M a l w e t t b e w e r b e 200 JAHRE "BEI LUKOMORIE" aus seiner Kindheit kannte. In sechs Liedern erzählt er das Gedicht über die Entführung von Ludmilla, der Tochter von Fürst Wladimir I., durch den bösen Zauberer Chernomor, und den Versuch des tapferen Ritters Ruslan, Ludmilla zu finden und zu befreien. Viktoria Bubnova (15), Russland I "У Лукоморья дуб зеленый" Erinnert ihr euch an Alexander Puschkins märchenhaften 'grünen Eichbaum', der 'an der Meeresbucht Lukomorie' wächst? Allerdings sind die berühmtem Verszeilen kein Märchen, sondern ein Prolog zu dem Poem "Ruslan und Ludmila". Bereits während seiner Lyzeumszeit am Zarskoe Selo begann Alexander Puschkin (1799-1837) dieses abenteuerliche Gedicht zu schreiben und arbeitete von 1817 bis 1820 daran. Im Sommer 1820 wurde es erstmals veröffentlicht. Der weltberühmte Prolog wurde jedoch erst acht Jahre spä- ter geschrieben. Das Poem mit epischen Elementen, das sich 2020 zum 200. Mal jährt, spielt historisch um das Jahr 1000 und basiert auf alten russischen Märchen, die der Dichter Und nach dem Poem Puschkins schrieb der Komponist Michail Glinka zwischen 1837 und 1842 eine gleichnamige Oper. Aleksander Turbin (8), Russland I "Через леса, через моря колдун несет богатыря" Dort gibt es Wunder ... Unter dem Titel "Dort gibt es Wunder ... " hat das Puschkin-Museum in Michailowsko- je bei Pskow (Russland) einen Online-Mal- wettbewerb anlässlich des Jubiläums von "Ruslan und Ludmila" veranstaltet. Auch Computergrafiken sowie alle gängisten Kunsttechniken wurden dabei erlaubt. Ihre Bildwerke haben bilingual aufwachsende Kinder und Jugendliche aus Weißrussland, Ukraine, Aserbaidschan, Moldawien, Kasachstan, Usbekistan, Estland, Belgien, Griechenland, Ägypten, Palästina, sowie aus verschiedenen Regionen Russlands wie Tatarstan, Baschkortostan, Rostow oder Karelien eingereicht und einzigartige Inter- pretationen zum Thema gezeigt. Dmitri Mironov (12), Russland I "Чудесное спасение" Dmitri Stepanov (14), Russland I "Еду-еду, не свищу..." Bei der Online-Abstimmung unter http://pushkinland.ru/2018/contest/con- test4.php, die noch bis 25. September läuft, nehmen in vier Alterskategorien insgesamt 546 Bilder teil. Eine kleine Auswahl davon sind in unserer 'Top Galerie' auf der Rückseite dieser Ausgabe zu finden sowie online unter: resonanz-info.de/mehrspra- chig/Dort-gibt-es-wunder-2020.htm Den Gewinner wird das Michailowskoje- Museum am 30. September 2020 bekannt geben. Märchen als Brückenbauer Aleksander Puschkin, der größte Dichter Russlands, ist zugleich einer der herausragendsten Vertreter der Weltliteratur. Kein Wunder, dass seine Märchen auch beim weltweiten Malwett- bewerb "Migrantenkinder malen ihre Welten" ein sehr beliebtes Motiv war. Rund 400 Finalisten- bilder des jährlichen Malwettbe- werbes (2008-2018), das größ- tenteils noch offline stattfand, befinden sich heute im "Museum für russische Sprache Nürnberg". Die Bildwerke nehmen an den von JugBi e.V. zweisprachig konzipierten mobilen Ausstellun- gen sowie an den Interkulturel- len Märchentagen teil, die inzwischen ein fester Teil des Internationalen Jugendfestivals "APPLAUS für Dialog der Kultu- ren" sind. Polina Tkachenko (13), Russland 12 Lilia Shalenko (15), Estland I "Кот Буян" www.resonanz-info.de

ÂÅÑÅËÀß ÑÒÈÕÎÒÅÊÀ I MÄRCHEN & REIME NICHT NUR FÜR KLEINE Ïî òðîïèíêàì ñêàçêè... Ëóêîìîðüþ äâåñòè ëåò, Î÷åíü ðàä áû áûë Ïîýò - Âåäü áèëèíãâû ðàçíûõ ñòðàí Äðóæàò ñ ÷óäåñàìè òàì. ×óäà äèâíûå òâîðÿò, È ïî-ðóññêè ãîâîðÿò! Ñêàíèðóé QR-êîä è ñìîòðè ÂÅÑÅËÓÞ ÑÒÈÕÎÒÅÊÓ I QR-Code scannen und die 'Märchen & Reime nicht nur für Kleine' ansehen ËÅÃÅÍÄÛ ËÓÊÎÌÎÐÜß Â Å Ð Î Í È Ê À Ñ È Ç È Í Ö Å Â À Ó ëóêîìîðüÿ äóá çåëåíûé Õðàíèò ïðåäàíüÿ äðåâíèõ ëåò; Ïî öåïè õîäèò çîëî÷åííîé Ïîþùèé ïåñíþ êîò ó÷åíûé. ×åðåç ëåñà, ÷åðåç ìîðÿ, Êîëäóí íåñåò áîãàòûðÿ. Òàì êîðîëåâè÷ ìèìîõîäîì Ïëåíÿåò ãðîçíîãî öàðÿ. Âîëøåáíûé ëåñ âèäåíèé ïîëîí; Ëèøü íà çàðå ïðèõëûíóò âîëíû, Âñòàþò ÷ðåäîé èç âîä ìîðñêèõ Âðàç òðèäöàòü âèòÿçåé ëèõèõ. Òàì íà íåâåäîìûõ äîðîæêàõ Ñëåäû äèêîâèííûõ çâåðåé; Èçáóøêà òàì íà êóðüèõ íîæêàõ Ñòîèò, êàê áóäòî áåç äâåðåé. Äà äâèæåòñÿ ñàìà ñîáîé Êîëîäà ñ Áàáîþ ßãîé; Ðóñàëêà íà âåòâÿõ ñèäèò, È âäàëü òîìèòåëüíî ãëÿäèò. À ïîä êóäðÿâîé äóáà êðîíîé, Êîòèùå ñëàâíûé è ó÷åíûé, Áåç ìàëîãî óæ äâåñòè ëåò, Ñëàãàåò ñêàçêè êàê ïîýò. Anastasia Sushko (18), Ukraine I Suzdal (Russland) August 2019 Uliana Anis (5), Ägypten Alena Isakova (12), Ägypten Legenden von Lukomorie Ein Eichbaum ragt grün an der Meeresbucht; Er hält Legenden der Vergangenheit; Auf dem Baum geht ein weiser Kater Der Kette aus Gold entlang. In Wolkenhöhen fliegt ein bärtiger Mann; Der Zauberer trägt wackren Held mit. Den bösen König kann besiegen Ein Prinz dort wie von ungefähr. Das Land ist von Zauber umschauert; Wenn morgens starke Wellen schlagen, Da steigen dreißig großen Recken An märchenhaften Uferstrand. Dort auf nie betretnen Wegen Findet man Spuren von seltenen Wesen; Die Hütte am Rande des Waldes steht Auf Hühnerbeinen und hat keine Tür. Den Mörser mit Jaga kann man sehen Von selber seiner Wege gehen; Und die Meerjungfrau auf dem Eichbaum Nur schweigend in die Ferne schauen. So seit bald knapp zweihundert Jahren Erzält der brave Wissenschaftlerkater - Wie ein Poet und echter Träumer - Die Märchen über Lukomorie. Übersetzung aus dem Russischen: Olga Sinzev Alisa Vernidub (10), Estland 13

P L A U S U S TO P ! D E N K M A L - G R Ü ß E A U S A L L E R W E LT IMPERIA von Konstanz Im April 1993 erblickten die Konstanzer erstmals die IMPERIA im Hafen. Eine spärlich bekleidete römische Lebedame hält auf den ausgebreiteten Armen zwei winzige nackte Männlein, die auf ihren Köpfen die Kaiserkrone und die Tiara des Papstes tragen. Das Figürchen mit Kaiserkrone und Reichsapfel stellt die weltliche Macht, die kleine Figur mit der Papsttiara die kirchlichen Autoritäten dar. Die Frauenfigur steht auf einem Rundtisch, der sich in vier Minuten einmal um die eigene Achse dreht. Die Idee, eine Kurtisanenstatue über der Hafeneinfahrt zu gestalten, kam von dem Künstler Peter Lenk. Lenk wurde 1947 in Nürnberg geboren und kam über mehrere Lebensstationen nach seiner Ausbildung an den Bodensee. Hier schuf der Bildhauer mit Sinn für Humor eine Vielzahl von Skulpturen, welche in Lenk`scher Manier in der Hauptsache mit satirischem Charakter zur Umsetzung kamen. i i a d e m k w : e i l l e u q r e d l i B WER WAR DIESE IMPERIA? Die neun Meter hohe und rund 18 Tonnen schwere IMPERIA-Statue erinnert sati- risch an das Konstanzer Konzil (1414– 1418), ein "Mega-Event" des Mittelalters. Das literarische Vorbild für seine Skulp- tur entnahm Lenk der Erzählung von Honoré de Balzac "La belle Impéria" (erschienen in den Tolldreisten Geschich- ten, 1832-1837). Die Geschichte beschreibt die Ereignisse der Versamm- lung der Kirchenführung in Konstanz, bei der religiöse, politische und soziale Gegensätze aufeinander prallten. Ebenso kann man in dem Kunstwerk eine Anspielung auf das Märchen "Des Kaisers neue Kleider" sehen. Die Imperia mit ihrer Narrenkap- pe ist der Hofnarr, der das Treiben durch- schaut. Die Mächtigen, wenn sie ihrer würdigen Amtstracht beraubt werden, sind nur noch lächerliche Witzfiguren. Nach der Enthüllung des Kunstwerks kam es zu heftigen Protesten von Seiten der Kirche und von konservativen Stadträten. Sie forderten die Entfernung des Kunst- Das Video "HAFEN VON KONSTANZ AM BODENSEE IM FRÜHEN MORGENLICHT" auf YuoTube ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=2MR0oGRG_UY werks. Da die Statue jedoch auf dem Privatgrundstück der Deutschen Bahn errichtet wurde und nicht auf städtischem Gelände, konnte die Stadt die Entfernung des Kunstwerks nicht durchsetzen. Mittlerweile ist die IMPERIA längst zu einer Touristenattraktion und dem Wahrzeichen der Stadt Konstanz geworden. In ihrem Sockel ist eine Pegelmessstation inte- griert, die von einem begehbaren Steg umgeben ist. Immer wieder faszinierend: Der Atlasspinner l u a P a r t e P © : e l l e u q r e d l i B Alien? Oder ein grünes Fressmonster? Oder einfach die Raupe des Atlasspinners nach mehrmaliger Häutung? Die Raupe ernährt sich von verschiedensten Pflanzen, Hibis- kus, Flieder oder Avocado und erreicht eine Länge bis zu 10 cm. Seine saugnapfartigen Bauchbeine sind keine eigentlichen Beine, sondern nur ungegliederte Hautausstül- pungen, die am Ende Hakenkränze zum besseren Festklammern tragen. Kaum zu glauben, aber wenn die Monster-Raupe genügend gefressen hat, entwickelt sie sich zum schönen Atlasspinner (Attacus atlas). Der Nachtfalter, der nach dem Titan Atlas aus der griechischen Mythologie benannt wurde, ist einer der größten Schmetter- linge der Welt: Er kann eine Flügelspann- weite bis zu 30 cm haben. Da der Atlas- spinner nur einen verkümmerten Rüssel besitzt und keinen Mund hat, kann er weder fressen noch trinken und verhungert nach ca. 10 Tagen. Seine kurze Lebenszeit hat nur das Ziel, sich fortzupflanzen. Nach der Eiablage dauert es gerade mal zwei Wochen bis die kleinen Raupenbabys schlüpfen - und der Lebenskreislauf beginnt erneut. 'Alles außer Stillsitzen', so lautet bekanntlich das Motto der Schmetterlinge. Hunderte frei fliegende Tagfalter aus Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika können im Schmetterlingshaus der Insel Mainau bestaunt werden. Rund 70 Prozent der bunten Buttervögel kommen direkt aus Zuchtfarmen in den Herkunftsländern als Puppen auf der Insel Mainau an. Die restlichen 30 Prozent vermehren sich direkt im Schmetter- lingshaus. Das zweitgrößte Schmetterlingshaus Deutsch- lands zählt zu den Höhepunkten eines Mainau-Besuchs. Mit etwas Glück kann man dort auch die Entwicklung vom Ei über Raupe (Larve) und Puppe bis zum hin zum Schlüpfen des Schmetterlings an einer Wand beobachten. Hier geht es zum Video "Das Schmetterlings- haus der Insel Mainau im Sommer 2020" >> ... Schon gewusst? Ein andere Bezeichnung für einen Schmetterling ist der "Buttervogel". Das Wort Schmetterling leitet sich von dem mitteldeutschen Wort Schmetten "Rahm" ab. Es stützt sich auf den alten Volksglauben, nach dem Schmetter- linge verwandelte Hexen sind, die Milch und Sahne stahlen. Noch heute wird der Schmetterling in bestimmten Regionen als Buttervogel bezeichnet. 14 www.resonanz-info.de

Fernweh? Komm zur JuBi! Auslandsaufenthalte weltweit Was ist die JugendBildungsmesse? Die JuBi ist die größte Spezial-Messe für Aufent- halte im Ausland. Hier helfen dir Bildungsexperten, Programmkoordinatoren und ehemalige Teilnehmer, das für dich individuell passende Programm zu finden. JuBi richtet sich an Die Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse sowie an junge Berufstätige und Studierende. Eltern und Lehrende sind ebenso herzlich willkommen. JuBi – Die Online-Messe Die deutschlandweit größte Spezial-Messe für Auslandsaufenthalte gibt es jetzt auch im Internet! JuBi-Online ist die virtuelle Version der JugendBil- dungsmesse, die jetzt auch auf den Computer, das Tablet oder Smartphone kommt. Ganz unkompliziert ohne App oder das Installieren von Programmen, einfach und kostenlos über den folgenden Link >> https://weltweiser.de/jugendbildungsmessen/ Auch die Vor Ort-Messen finden vielerorts unter Berücksichtigung des neuen Hygienekonzepts wieder statt.Die JugendBildungsmessen werden vom Team des unabhängigen Bildungsberatungs- dienstes und Verlags weltweiser organisiert.

Internationaler Malwettbewerb "Dort gibt es Wunder..." "Wohin gehst du, unvernünftiger Ritter?" I Maxim Shishkin (7), Ägypten "Durch die Wälder, über die Meere trägt Zauberer den Helden ... " I Maria Krasova (10), Russland "Der Wissenschaftlerkater" I Savelij Zvetkov (12), Russland "Der Kampf mit dem Kopf" I Ivan Nikishin (15), Russland "Waldgeist Leschij" I Bagirova Camilla (17), Aserbaidschan "Lukomorie" I Sofia Levchenko (15), Ukraine "Im Chernomor-Zaubergarten" I Maria Sophia Catherine Boucha (14), Belgien "Ruslan" I Vera Dobrovolskaja (13), Ägypten "Ein Eichbaum ragt grün an der Meeresbucht" I Zamira Zhuraeva (21), Usbekistan "Dort auf unbekannten Wegen ..." I Sofia Ghali (8), Ägypten "Ruslan und Ludmila", I Victoria Funtikova (14), Russland / Rostov Bilder von Teilnehmern des Internationalen Malwettbewerbs "Dort gibt es Wunder... I Там чудеса..."