Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

kontinenz-aktuell - Ausgabe 01-2015

kontinenz aktuell März/201516 R. Tahbaz*, M. Schmid*, T. A. Ludwig, M. Adam, R. Dahlem, O. Engel, F. K. Chun, M. Fisch, S. A. Ahyai Klinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg * beide Autoren sind gleichwertig an der Entstehung des Artikels beteiligt Urodynamisches Profil von zugewiesenen Patienten vor Implantation eines artifiziellen Sphinkters kontinenz aktuell 65/2015 65: 16–21, © Bibliomed 2015 R. Tahbaz • M. Schmid • T. A. Ludwig • M. Adam • R. Dahlem • O. Engel • F. K. Chun • M. Fisch • S. A. Ahyai Urodynamisches Profil von zugewiesenen Patienten vor Implantation eines artifiziellen Sphinkters Vor Implantation eines künstlichen Schließmuskels weisen ein Fünftel der Patienten urodynamisch eine Detrusorüberaktivität und/oder eine reduzierte funk- tionelle Blasenkapazität (< 300 ml) auf. In unserem Patientenkollektiv konnte nach rund dreimonatiger anticholinerger Therapie eine signifikante Steige- rung der Blasenkapazität (von im Mittel 260 ml auf 333 ml, p = 0.01) erzielt werden. Auch wenn das Vorhandensein einer Detrusorüberaktivität keine Kontraindikation für die Implantation eines künstli- chen Schließmuskels darstellt, sollte vorab eine anti- cholinerge Therapie eingeleitet werden, um ein opti- males Ergebnis postoperativ zu erreichen. Die präoperative Urodynamik ist hilfreich für die Be- ratung der Patienten und grundlegender Bestandteil der Therapieentscheidung. Schlüsselwörter: Belastungsinkontinenz künstlicher Schließmuskel Detrusorüberaktivität reduzierte funktionelle Blasenkapazität radikale Prostatektomie Urodynamic profile of referred patients prior to im- plantation of an artificial sphincter Prior to implantation of an artificial sphincter, one fifth of patients show detrusor overactivity and/or a reduced functional bladder capacity (< 300 ml) in their urodynamic assessment. Our patient group achieved a significant increase in bladder capacity (from an average of 260 ml to 333 ml, p = 0.01) after approximately three months of anticholinergic therapy. Although the presence of detrusor overacti- vity is not a contraindication for implantation of an artificial sphincter, anticholinergic therapy should be started beforehand in order to achieve an opti- mum result post-operatively. The pre-operative urodynamic assessment is useful for patient consultation purposes and is an essential part of the therapeutic decision making. Key words: Stress incontinence Artificial sphincter Detrusor overactivity Reduced functional bladder capacity Radical prostatectomy Zusammenfassung • Abstract Einleitung Die Implantation eines künstlichen Schließmuskels (AUS) gilt als ope- rative Standard-Therapie einer persistierenden, mäßig bis schwe- ren Harninkontinenz bei Männern nach Versagen konservativer Maß- nahmen (1). Seit der Markt-Einfüh- rung des Prototyps AMS 721® (American Medical Systems, Min- netonka, MN, USA) im Jahre 1972 wurden zahlreiche Studien über die Anwendung des AUS ver- öffentlicht. Das aktuelle Modell AMS 800® stellt immer noch den Goldstandard dar (2). Patienten, die sich aufgrund einer Harninkontinenz zum Beispiel nach radikaler Prostatektomie (RP) zur Im- plantation eines AUS vorstellen, zeigen häufig begleitende Funkti- onsstörungen der Harnblase, wel- che sich unter anderem als beglei- tende Dranginkontinenz äußern können und urodynamisch als De- trusorüberaktivität (DO) und/oder reduzierte funktionelle Blasenkapa- Übersichtsarbeit

Seitenübersicht