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kontinenz-aktuell - Ausgabe 01-2015

kontinenz aktuell März/2015 31 Gesellschaft aktuell Was waren Ihre entschei- denden beruflichen Schritte? Nach der Ausbildung zum Fach- arzt für Gynäkologie und Ge- burtshilfe an der Städtischen Frau- enklinik Stuttgart 1992 bis 1997 setzte ich meine Tätigkeit als Oberärztin und leitende Oberärz- tin/Vertretung der ärztlichen Di- rektorin an der gleichen Klinik fort. Schon während meines Stu- diums interessierte ich mich für die Urogynäkologie und konnte meine Kenntnisse während mei- ner Aus- und Weiterbildung stetig vertiefen. 2003 wechselte ich an die Universitäts-Frauenklinik Tü- bingen. Als leitende Oberärztin Urogynäkologie arbeite ich kli- nisch und wissenschaftlich auf diesem Gebiet. Unter Leitung von Prof. Dr. Diethelm Wallwiener ha- bilitierte ich 2008. Das Thema meiner Arbeit lautete: „Innovative Aspekte in der Therapie der Be- ckenbodenfunktionsstörungen“. Das Universitäts-Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Tübingen, dessen Sprecherin ich bin, ist ei- nes der größten deutschen inter- disziplinären Beckenbodenzen- tren. 2010 wurde ich zur außerplanmäßigen Professorin er- nannt. Meine klinisch-wissen- schaftlichen Schwerpunkte in der Urogynäkologie sind: anatomi- sche Grundlagen der Becken- bodenchirurgie, innovative Tech- niken zur Beckenbodenrekonstruk- tion und der genitalen Fistelchirur- gie sowie die Patientenaufklä- rung. In der Zwischenzeit habe ich zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten auf diesem Gebiet publi- ziert und mehrere Preise erhalten. Ich bin Autorin und Co-Autorin mehrerer Leitlinien, Reviewer für mehrere Fachzeitschriften und As- sociate Editor für Arch Obstet Gy- necol sowie Fachautorin für die Patientenaufklärungsbögen für die Deszensus- und Inkontinenz- chirurgie. Als Incoming, amtieren- de und jetzt Pastpräsidentin der Arbeitsgemeinschaft für Urogynä- kologie und Beckenbodenrekon- struktion (AGUB) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und Mit- glied des erweiterten Vorstands der DGGG sowie Vertreterin der DGGG in der European Urogyne- cological Association vertrete ich die Interessen der urogynäkolo- gisch tätigen Frauenärzte in Deutschland. Was reizt Sie an der Aufga- be im Vorstand der Deut- schen Kontinenz Gesell- schaft? Erstens möchte ich mich bei den Mitgliedern der Deutschen Konti- nenz Gesellschaft und den Kolle- gen im Vorstand für das entgegen- gebrachte Vertrauen bedanken. Was mich reizt? Die Interdiszipli- narität. Die Zusammenarbeit mit mehreren Fachdisziplinen. Die Pathologien in den drei Kompar- timenten des Beckenbodens werden hauptsächlich durch die Gynäkologie, Urologie und Kolo- proktologie abgedeckt. Es bedarf jedoch eines grundsätzlichen Ver- ständnisses der einen Disziplin für die jeweiligen anderen beiden, weil eine strikte Trennung kombi- nierter Beckenbodenerkrankun- gen nicht immer möglich und sinnvoll ist. Fachärzte unter ande- rem für Radiologie, Neurologie, Psychosomatik, Geriatrie gehören fest zu unseren Kooperationspart- nern. Was wollen Sie in Ihrem neuen Amt bewegen und warum? Zunächst einmal gilt es, die er- folgreiche Arbeit meines Vorgän- gers, Prof. Dr. Dr. Heinz Kölbl, fortzusetzen. Ich möchte die ge- nannten Fachdisziplinen auf dem Gebiet der Urogynäkologie kli- nisch, wissenschaflich und berufs- politisch näher bringen im Sinne einer Optimierung der Patienten- versorgung. Darüber hinaus stre- be ich eine einheitliche und für Deutschland flächendeckende Zertifizierung für Beckenboden- zentren an. Dies soll in Zusam- Prof. Dr. Christl Reisenauer, zweite Vorsitzende der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, ist 51 Jahre alt, verheiratet und hat eine Tochter. menarbeit entstehen mit der Deut- schen Gesellschaft für Urologie, der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und den beiden anderen Gesell- schaften der Chirurgie, der Deut- schen Gesellschaft für Koloprokto- logie gemeinsam mit der Chirurgischen Arbeitsgemein- schaft für Coloproktologie der Deutschen Gesellschaft für Allge- mein- und Viszeralchirurgie. Die Aus- und Weiterbildung für Ärzte sowie Pflegepersonal soll weiter- hin verbessert werden. Letztlich will ich die Zeitschrift kontinenz aktuell zusammen mit dem Vor- stand und dem Expertenrat der Deutschen Kontinenz Gesellschaft zu einer hochwertigen wissen- schaftlichen Zeitschrift weiter ent- wickeln. kontinenz aktuell März/201531

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