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kontinenz-aktuell - Ausgabe 01-2015

kontinenz aktuell März/2015 19 Tab. 1: 120 Patienten, die sich aufgrund einer schweren Harninkontinenz zur Implantation eines künstlichen Schließmuskels zwischen Januar 2009 und September 2010 an unserer Abteilung vorstellten, stratifiziert nach reiner Belastungsinkontinenz vs. Mischinkontinenz (urodynamisch gesicherte Detrusorüberaktivität und/oder funktionelle Blasenkapazität < 300 ml) Urodynamische Parameter n = 120 (100 %) Erster Drang ml, MW (± SD) Starker Drang ml, MW (± SD) Pdet max. Füllungsphase cmH2 O, MW (± SD) Compliance ml/cmH2 O, MW (± SD) Funktionelle Blasenkapazität ml, MW (± SD) Pdet max. Entleerungsphase cmH2 O, MW (± SD) Qmax ml/s, MW (± SD) Restharn ml, MW (± SD) Schäfer-Grad MW (± SD) Gruppe 1 Reine Belastungs- inkontinenz n = 79 (66 %) 210 (± 90) 357 (± 107) 20 (± 16) 76 (± 69) 410 (± 98) 40 (± 21) 22 (± 13) 15 (± 54) 0.4 (± 1) Gruppe 2 Misch- inkontinenz n = 41 (34 %) 125 (± 68) 219 (± 78) 65 (± 34) 36 (± 49) 255 (± 90) 46 (± 28) 17 (± 11) 13 (± 52) 0.5 (± 1) p-Wert 0.014 0.004 < 0.001 < 0.001 0.017 0.160 0.670 0.930 0.330 Abkürzungen: SD = Standardabweichung, MW = Wert, Pdet max. = maximaler Detrusordruck, Qmax = maximaler Harnstrahl Diskussionen In Zeiten steigender Gesundheits- kosten und der notwendigen Recht- fertigungen über durchgeführte Zusatzuntersuchungen und Medi- kamentenverschreibungen vor Gesundheitsträgern ist die Durch- führung einer UD vor AUS- Implantation bei Patienten mit RP bedingter Harninkontinenz Gegen- stand zahlreicher Debatten (7, 8). Einige Gruppen sehen keine Not- wendigkeit bei diesen Patienten – wenn keine direkten Hinweise auf eine DO bestehen – eine UD durchzuführen und ziehen die di- rekte Implantation eines AUS vor. Sollten die Symptome einer Über- aktivität postoperativ bestehen bleiben, könnte in der Folge eine medikamentöse Therapie oder Bo- tox verabreicht werden (4, 8, 13). Unsere eigenen Daten (Manuskript aktuell zur Veröffentlichung einge- reicht) haben ein schlechteres Out- come bei Patienten mit DO hin- sichtlich des Kontinenz-Status nach AUS-Implantation gezeigt. Des- halb präferieren wir – wie einige andere Gruppen – die Durchfüh- rungen einer präoperativen urody- namischen Evaluierung vor AUS- Implantation. Diese dient zur Eruierung potenzieller begleiten- der Blasenfunktionsstörungen wie einer DO oder einer verminderten funktionellen Blasenkapazität. Die Implantation eines AUS bei Patien- ten mit unerkannter DO kann post- operativ den Erfolg des AUS ein- schränken (6). Ein Risiko, welches bei den hohen Behandlungskosten des AUS nicht akzeptabel ist. Das AUS-System übt über seine Manschetten eine permanente Kompression der Harnröhre aus. Einerseits dazu entwickelt, den un- willkürlichen Urinverlust zu verhin- dern, kann es hierdurch anderer- seits durch Obstruktion zu einem ungewohnten Füllvolumen der Harnblase kommen. Die Harnbla- se kann aufgrund der durch die In- kontinenz fehlenden Speicherfunk- tion und reduzierten Compliance Tab. 2: Vergleich urodynamischer Parameter von 39 Patienten mit urodynamisch gesicherter Detrusorüberaktivität und/oder funktioneller Blasenkapazität < 300 ml vor und nach anticholinerger Behandlung Urodynamische Parameter Funktionelle Blasenkapazität ml, MW (± SD) Erster Drang ml, MW (± SD) Starker Drang ml, MW (± SD) Pdet max. Füllphase cmH 2 O, MW (± SD) Compliance ml/cmH 2 O, MW (± SD) Vor Therapie 260 (± 93) 121 (± 73) 260 (± 106) 58 (± 37) 32 (± 46) Nach Therapie 333 (± 116) 177 (± 58) 344 (± 71) 37 (± 28) 54 (± 77) p-Wert 0.005 0.010 0.013 0.030 0.330 Übersichtsarbeit kontinenz aktuell März/201519

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