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kontinenz-aktuell - Ausgabe 01-2015

kontinenz aktuell März/201518 ren. Das Signifikanzlevel lag bei p < 0,05. Ergebnisse Das mittlere Patientenalter bei der ersten UD betrug 70 Jahre (24–86). 81 Prozent der Patienten zeigten eine Belastungsinkonti- nenz als Folge einer RP, bei 19 Prozent hatte diese eine andere Ursache (Abb. 2). 12,5 Prozent unserer Patienten hatten sich an- amnestisch einer Strahlentherapie unterzogen. Urodynamische Parameter vor AUS-Implantation Bei der Erstuntersuchung zeigte sich anhand des Pad-Tests ein Urinverlust von im Mittel 81 g (2–332). In 48 Prozent der Fälle musste die UD mithilfe einer Cun- ningham-Klemme durchgeführt werden, da ansonsten aufgrund des kontinuierlichen Urinverlustes keine ausreichend verwertbare Zystomanometrie möglich gewe- sen wäre. Der erste Harndrang stellte sich insgesamt bei einem mittleren Volumen von 181 ml (± 93) ein, ein normaler beziehungs- weise starker Harndrang bei je- weils mittleren 242 ml (± 106) und 309 ml (± 118). Die mittlere Blasenkapazität lag bei 351 ml (± 124) bei einer Compliance von 54 ml/cmH2 O (± 63). Bei Miktion zeigte sich ein mittlerer maximaler Harnstahl von 21 ml/s (± 13), der mittlere maximale De- trusordruck (Pdet max) lag bei 42 cmH 2 0 (± 29). Das Restharnvolu- men lag bei mittleren 14 ml (± 51) und der mittlere Schäfer-Grad bei 0.6 (± 1.4). Bei 24,8 Prozent der Patienten zeigte sich eine DO (mittlere 67 cmH2 0, ± 27) bei ei- nem mittleren Füllungsvolumen von 173 ml (± 96). 46,0 Prozent der Patienten zeigten eine redu- zierte funktionelle Blasenkapazi- tät (mittlere 290 ml ± 122). Insge- samt zeigten 34 Prozent der Patienten eine DO und/oder eine reduzierte funktionelle Blasenka- pazität (< 300 ml). Im Vergleich der beiden Gruppen „Patienten mit reiner Belastungsin- kontinenz“ versus „Patienten mit DO“ zeigten sich signifikante Un- terschiede hinsichtlich Eintreten des ersten Harndranges, starken Harndranges, der funktionellen Blasenkapazität, des Pdet max bei der Füllungsphase und der Compli- ance (Tab. 1). Urodynamische Parameter nach anticholinerger Therapie Patienten mit einer DO bezie- hungsweise einer funktionellen Blasenkapazität < 300 ml erhiel- ten eine orale anticholinerge The- rapie. Bei insgesamt 39 Patienten konnte das urodynamische Profil nach anticholinerger Therapie aus- gewertet werden. Nach durch- schnittlich 12,8 Wochen (± 8) Be- handlungszeit zeigte sich eine statistisch signifikante Verbesse- rung der funktionellen Blasenkapa- zität von 260 ml auf 333 ml (p = 0,01) in der urodynamischen Re- Evaluierung (Tab. 2). Bei 26,7 Pro- zent der Patienten war zudem kei- ne DO mehr nachweisbar. In zwei Fällen (6,7 %) konnte mit der anti- cholinergen Therapie kein ausrei- chender Erfolg (keine Detrusor- stabilität während der ersten 300-ml-Füllungsphase) erzielt wer- den. Hier eskalierten wir die Therapie erfolgreich durch eine intravesikale Injektion von 200 In- ternationalen Einheiten (IE) Ona- botulinumtoxinA (Botox). In der univariablen Cox-Regressi- onsanalyse war die maximale funktionelle Blasenkapazität prä- diktiv für das Vorliegen einer DO, jedoch nicht das Alter, präoperati- ver Pad-Test und/oder Strahlenthe- rapie in der Vorgeschichte. Abb. 2: Voroperationen von 120 Patienten, die sich aufgrund einer schweren Harn- inkontinenz zur Implantation eines artifiziellen Sphinkters zwischen Janu- ar 2009 und September 2010 an unserer Abteilung vorstellten Abkürzungen: RRP = Radikale Retropubische Prostatektomie TUR-P = Transurethrale Resektion der Prostata HR-Plastik = Harnröhren-Plastik TUR-BH = Transurethrale Resektion des Blasenhalses TUR-P 3 % Trauma 1 % HR-Plastik 7 % TUR-BH 2 % RRP 81 % Perineale Reanastomose 6 % Übersichtsarbeit

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