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kontinenz-aktuell - Ausgabe 01-2015

kontinenz aktuell März/201526 Patientenforum Das verschwiegene Problem Auf dem Patientenforum im Vorfeld des 26. Kongresses der Deutschen Kontinenz Gesellschaft ging es 2014 um die unterschiedlichen Facetten der Harninkontinenz bei Erwachsenen und Kindern, Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten sowie Stuhlinkontinenz. Sogar Ärzte zeigten Scham, wenn es um Stuhl- oder Harninkon- tinenz gehe. Manche trauten sich nicht, detailliert bei betroffenen Pa- tienten nachzufragen, sagte Prof. Dr. Wolf Otto Bechstein, Direktor der Klinik für Allgemein- und Visze- ralchirurgie am Universitätsklini- kum Frankfurt am Main und Präsi- dent des 26. Kongresses der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, in seinen einleitenden Worten zum Auftakt des Patientenforums am 12. November 2014 im Universi- tätsklinikum in Frankfurt. Rund neun Millionen Menschen lei- den an Inkontinenz. Dabei kann diese Volkskrankheit nicht nur älte- re Menschen treffen, sondern auch bereits Kinder, Frauen nach der Schwangerschaft und Männer nach einer Prostataerkrankung. Dennoch schwiegen viele Betroffe- ne aus Scham oder weil sie die Be- handlungsmöglichkeiten nicht ken- nen würden, so Bechstein. Um dieses Problem anzugehen, lädt die Deutsche Kontinenz Ge- sellschaft traditionell im Vorfeld des Deutschen Kontinenz Kongres- ses Patienten und Interessierte zu einem öffentlichen Forum mit Ex- perten ein. Denn Prävention sei möglich und auch bei bereits be- stehender Inkontinenz gäben aktu- ellste Entwicklungen Zuversicht auf Heilung, so der ermutigende Tenor des Forums. Selbst, wenn ein Be- troffener medizinisch als austhera- piert gelte, könne er mit den richti- gen Hilfsmitteln fast unbehindert am täglichen leben teilhaben. Unter der Leitung und Moderation von Prof. Dr. Axel Haferkamp, neu gewählter erster Vorsitzender der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Universitätskli- nikum sowie ebenfalls Präsident des diesjährigen Kongresses, nah- men mehr als 150 Personen zwi- schen 30 und 80 Jahren die Gele- genheit wahr, sich mit Fachmedi- zinern auszutauschen. Prof. Dr. Udo Rolle von der Kin- derchirurgie und -urologie des Uniklinikums widmete sich dem sensiblen Thema Harninkontinenz im Kindesalter. Enuresis nocturna sei nach Allergien die zweithäu- figste Gesundheitsstörung bei Kin- dern. Rund 20 Prozent aller fünf- jährigen und etwa zehn Prozent aller siebenjährigen Kinder seien betroffen. Jährlich sei unter die- sem Patientenkreis aber auch ei- ne hohe Spontanheilungsrate von 15 Prozent zu verzeichnen. Den- noch dürfe nicht außer Acht ge- lassen werden, dass das Einnäs- sen mit erheblichen psychischen, sozialen und ökonomischen Be- lastungen für das be- troffene Kind und seine Familie einhergehe. Urotherapie, apparati- ve Verhaltenstherapie etwa mit einer Klingel- hose oder medikamen- töse Therapien böten ein differen- ziertes und erfolgversprechendes Behandlungskonzept. Als Ursachen für das Krankheitsbild im Kindesalter nannte Rolle familiä- re Veranlagung, Störung der zirka- dianen Sekretion des antidiure- tischen Hormons oder einge- schränkte Blasenkapazität und Po- lyurie. Wichtig sei, nicht dem Kind die Schuld für die Enuresis Die Referenten des Patientenforums standen nach ihren Vorträgen den rund 150 interessierten Bürgern Rede und Antwort Gesellschaft aktuell ! Neu in diesem Jahr: Die Vorträge des Patienten- forums stehen als Video auf der Website der Deutschen Kontinenz Gesellschaft zur Verfügung.

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