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kontinenz-aktuell - Ausgabe 03-2014

kontinenz aktuell November/2014 13 che Faktoren beim Sturzereignis ei- ne Rolle. Hinsichtlich des arzneimit- telassoziierten Sturzes kommen in der Versorgungspraxis vor allem die kardiovaskulären und neurologi- schen Effekte der Antihypertensiva und der Psychopharmaka in Be- tracht. Beide Arzneistoffgruppen für sich oder auch im Rahmen kumulati- ver pharmakodynamischer Interak- tionen haben einen nicht unerhebli- chen Einfluss auf die Mobilität des geriatrischen Patienten. Der Fokus der vorliegenden Unter- suchung für den Bereich der uner- wünschten Arzneimittelereignisse (UAE) lag daher auf der Interventi- on arzneimittelassoziierter Stürze. Betrachtet wurden hier insbesonde- re die Folgen für hochbetagte Se- nioren, die auch für die pflegeri- sche Versorgung und die Kranken- kassen eine erhebliche Rolle spie- len. In 118 Fällen (65,9 % von 179 UAE) erforderte die UAE eine ver- stärkte pflegerische Intervention oder Beobachtung sowie eine ent- sprechende Dokumentation. In 35 Fällen (19,6 % von 179 UAE) erlit- ten die Bewohner eine leichte Schä- digung. In 17 Fällen (9,5 % von 179 UAE) war ein zusätzlicher Haus- oder notärztlicher Einsatz er- forderlich. In neun Fällen (5,0 % von 179 UAE) wurde ein Kranken- hausaufenthalt nötig. 48 Bewohner (47,5 % von 101 Bewohnern) erlit- ten eine arzneimittelbedingte Er- krankung oder mehrere. Diese wur- den durch eine Überversorgung, al- so zu viele Arzneimittel oder eine zu hohe Dosis eines oder mehrerer Arzneimittel, hervorgerufen. Die in den Visitenvorbereitungen erarbeiteten Risikoprofile der ein- zelnen Heimbewohner wurden während der Visiten durch die ver- antwortlichen Pflegefachpersonen an alle betreffenden Haus- und Fachärzte mündlich oder schriftlich weitergegeben. In 136 Fällen (76,0 % von 179 UAE) konnten die Haus- und Fachärzte die pfle- gerisch-pharmazeutischen Inter- ventionen berücksichtigen. 106 UAE (59,2 % von 179 UAE) thera- pierten die betreffenden Ärzte durch eine Reduktion der täglich verordneten Wirkstoffmengen. In 100 Fällen (55,9 % von 179 UAE) konnte der Gesundheitszu- stand verbessert oder eine Heilung der arzneimittelassoziierten Erkran- kung bewirkt werden. In drei Fällen (1,7 % von 179 UAE) ergab sich allerdings eine Zustandsverschlech- terung bei den Heimbewohnern. Der Anteil der UAE-Raten nahm da- bei von der Implementierung bis zur Etablierung des Systems von 3,42 UAE pro 100 Heimbewohner- Abb. 2: Veränderungen der arzneimittelbezogenen Problemraten (ABP) von neun Einrichtungen nach zwei Optimierungszyklen Abb. 3: Veränderungen der absoluten Anzahl der arzneimittelbezogenen Probleme (ABP) von vier Einrichtungen nach drei Optimierungszyklen Übersichtsarbeit

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