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kontinenz-aktuell - Ausgabe 03-2014

kontinenz aktuell November/2014 33 Kompakte Anleitung Der ältere Patient zwingt uns, aufgrund der meist vorhandenen Multimorbidität mit chronisch verlaufen- den Krankheiten, weniger das medizinisch Machbare, sondern das für den älteren Patienten medizinisch Sinn- volle bewusst aufzugreifen. Dies bedeutet Lebensquali- tät, die häufig mit Selbstständigkeit verbunden ist. So sollte immer die bedrohte Selbstständigkeit bei allen medizinischen Aktionen im Vordergrund stehen. „Die Selbstständigkeit hängt stärker von funktionellen Fähig- keiten ab als von medizinischen Diagnosen“, wie es der leider zu früh verstorbene Prof. Dr. Th. Nickolaus formulierte. Das Instrument für die funktionelle Einschät- zung des Älteren ist das Geriatrische Assessment. Das Geriatrische Assessment richtet sich aber nicht nur auf das Erkennen vorhandener Defizite, es zielt auch darauf ab, vorhandene Ressourcen zu erkennen. Es ist damit das Instrument, Potenzial für Verbesserun- gen zu erschließen. Es hat hohe Bedeutung mit seinen Testverfahren für alle medizinischen Berufsgruppen, die an der Prävention, Diagnostik, Therapie und Reha- bilitation beim älteren Patienten beteiligt sind. In der vorliegenden, erweiterten 2. Auflage werden alle heute üblichen geriatrischen Assessments praxisnah dar- gestellt. Im Anschluss wird auf Behandlungspfade, For- men der geriatrischen Behandlung und Problemkonstel- lationen in der Geriatrie eingegangen. Patientenpfade und Musterpatienten sind in kompakter Form dargestellt, wobei der Schwerpunkt auf den Krankheitsbildern Schlaganfall, Schenkelhalsfraktur und Demenz liegt. Die Neuauflage ist um einen aktuellen Überblick der Geria- g g trie in Deutschland erweitert sowie um weitere Schwer- punktthemen zu Telemedizin, Neuropsychologie, Bo- bath-Konzept, Schmerz(erkennung), Trauer und Sterbebegleitung. Für die Ausbildung in den Altenpflegeberu- fen sind die Ausführungen des Autors in Teil 4 „Rechtliche Aspekte“ beson- ders hervorzuheben. Darin werden prägnant und leicht verständlich die aktuelle Rechtslage nach dem 3. Be- treuungsrechtsänderungsgesetz und mit diesem Gesetz in Verbindung ste- hende Begrifflichkeiten erläutert. In der vorliegenden Form kommt die- ses Büchlein in der 2. Auflage mit seinen 250 Seiten ei- nem kleinen Geriatriebuch gleich, das seinen Schwer- punkt im Erfassen und Erkennen von funktionellen Defizi- ten hat und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Medizin beim älteren Patienten anspricht. Es ist eine Anleitung für jeden, der sich mit Älteren beruflich p beschäftigt, aber aufgrund seiner Verständlichkeit auch für den interessierten Laien geeignet. Es handelt sich hier um ein Büchlein, das in kurzgefasster, kompakter Form eine Anleitung darstellt, wie geriatrische Medizin erfolgreich verstanden werden sollte. Dem Büchlein ist aufgrund des zurzeit bestehenden demografischen Wandels einehohe Verbreitung zu wünschen. Prof. Dr. Ingo Füsgen Geriatrisches Assessment und Testverfahren. Von Henning Freund. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 2. Auflage 2014, 254 Seiten, 39,99 Euro, ISBN 978-3-17-023088-0 Empfehlenswert Die wachsende Zahl von Demenzkranken fordert uns alle heraus. Während wir uns medizinisch über Di- agnostik und Therapie relativ einig sind, sind im tägli- chen Umgang mit Demenzkranken eine Reihe von Fra- gen offen. Wie kommuniziere ich mit ihm, gerade wenn Unruhe und Aggression vorherrschen? In diese Lücke stößt das Büchlein „Alltägliches“ mit 19 heiteren Ge- schichten zum Vorlesen, Schmunzeln und gemeinsamen Plaudern. Sie erzählen von lustigen Missgeschicken, fa- talen Irrtümern und außergewöhnlichen Situationen des Alltags – von den Tücken der Gerüchteküche bis hin zu einer abenteuerlichen Mückenjagd. Mit Witz und Ironie schildert die Autorin Anekdoten, bei denen sich die Zu- hörer sicher fragen werden: „Ist das wirklich gesche- hen?“ und vielleicht kopfschüttelnd mitlachen. Das Büch- lein hat Anschlussfragen zu jeder Geschichte, die bio- grafische Gespräche ermöglichen, sowie Aktivitäten, die zur Bewegung auffordern oder die Sinne anspre- chen. Damit wird dieses Büchlein ei- ne Möglichkeit zum Anknüpfen und Vertiefen einer Kommunikation mit dem Demenzkranken. Insgesamt eine tolle Idee, und so ist das Büchlein jedem zu empfehlen, der mit Demenzkranken Kontakt hat. Dieses Büchlein zeigt aber auch auf, wie man mit neuen Ideen und Vorstel- lungen zu einer besseren Kommuni- kation mit dem Demenzkranken kommt. Es ist der Autorint. Es ist der Autorin zu ihrer Idee zu gratulieren. Prof. Dr. Ingo Füsgen Alltägliches. 5-Minuten-Vorlesegeschichten für Menschen mit Demenz. Von Anja Stroot. Verlag an der Ruhr, Mühlheim a. d. Ruhr 2013, 125 Seiten, 9,95 Euro, ISBN 978-3-8346-2346-1 Für Sie gelesen

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